Im SMA-Haus leben neue Bewohner

27.10.2016

Energieautarkes Wohnen und zusätzlich kostenlosen und sauberen Strom für das E-Auto in einem Einfamilienhaus zu erzeugen, ist möglich. Das sagt zumindest das Bauunternehmen Krieger + Schramm, das vor zwei Jahren ein Energie-Spar-Plus-Haus in Lohfelden gebaut hat.

Belegt wird die Aussage mit den Ergebnissen einer gemeinsamen Praxisstudie von BMW, der TU München, dem Fraunhofer Institut für Bauphysik und weiteren Partnern. Grundlage der Forschung war ein Haus in Halbergmoos (Bayern), das nach Angaben von Dynahaus, einem Tochterunternehmen von Krieger + Schramm, fast baugleich zu dem Gebäude in Lohfelden ist. In Halbergmoos wurde 18 Monate lang geforscht – laut Studie unter realistischen Bedingungen. Getestet wurde die regenerative Stromerzeugung mit Eigennutzungsanteil für Wohnen und Elektromobilität.

Für das Haus in Lohfelden hatten der Niestetaler Solartechnikhersteller SMA, der die Technik liefert, und die ausführende Baufirma seinerzeit eine Familie gesucht, die eineinhalb Jahre lang kostenlos in dem Energie-Speicher-Plus-Haus am Holzweg leben durfte. Die vierköpfige Familie Freitag hatte sich im Jahr 2014 gegen rund 100 Bewerber durchgesetzt und war kurz vor Weihnachten in das Haus gezogen.

Die Freitags, die ein Vorkaufsrecht für das Gebäude besaßen, sind nach Angaben von Michael Fuhlrott, zuständig für Marketing und Vertrieb bei Krieger + Schramm, bereits Ende Juni ausgezogen. Für eine Stellungnahme zu ihren Erfahrungen mit dem Energie-Spar-Plus-Haus war Familie Freitag bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.

Seit August ist das Haus wieder bewohnt. Eine vierköpfige Familie aus Nordrhein-Westfalen hat das 140 Quadratmeter große Einfamilienhaus am Holzweg gemietet. Namentlich möchte die Familie nicht in unserer Zeitung erwähnt werden: „Wir sind ganz normale Mieter und keine Testfamilie“, argumentieren sie. Ob sie das Energie-Spar-Plus-Haus kaufen werden, haben sie noch nicht entschieden: „Wir stehen mit Dynahaus in Kontakt, sind uns aber bezüglich des Kaufpreises noch nicht einig geworden.“

Für die Familie sei das Haus aufgrund der innovativen dort eingesetzten Technik sehr interessant – auch weil sie selbst ein E-Mobil fahren. Ob das Gebäude unterm Strich wirklich energiekostenneutral ist, könnten sie aber noch nicht einschätzen.

Fest steht aber: „Der Energieüberschuss im Sommer ist gewaltig, und reicht um das E-Auto kostenlos zu laden.“ Allerdings müssten sie noch lernen, mit der Technik richtig umzugehen. Die Ladekapazität der Batterie sei begrenzt und überschüssige Energie werde zeitnah ins Netz eingespeist.

Stichwort
Das Energie-Speicher-Plus-Haus erzeugt laut Anbieter Dynahaus mehr Energie, als es benötigt. Einen Großteil der Energie liefert eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Die so erzeugte Energie kann sowohl direkt im Haus verbraucht, als auch in einer Batterie gespeichert werden – auch für das eigene Elektroauto. Dynahaus ist eine Tochtergesellschaft des mehrfach prämierten Bauunternehmens Krieger + Schramm, das Partner des von der Bundesregierung geförderten Forschungsprojektes „Energieautarke Elektromobilität im Smart-Micro-Grid“ ist und sowohl in Lohfelden als auch in Halbergmoos (Bayern) ein Haus mit SMA-Technik gebaut hat. Ein Smart Grid ist ein Stromnetz, in dem unterschiedliche Energiequellen, Verbraucher sowie Speicher intelligent verknüpft werden. Das Netzmanagement soll das schwankende Angebot regenerativer Energie mit dem aktuellen Stromverbrauch ökologisch und ökonomisch in Einklang bringen. 

Den original HNA-Artikel von Alia Diana Shuhaiber lesen Sie hier.

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